Lern- und Arbeitstechniken
Am Weiterbildungskolleg
Abendgymnasium Viersen bieten wir den Neueinsteigern die Möglichkeit,
verschiedene
Lern- und Arbeitstechniken zur Erleichterung des schulischen Wiederanfangs
kennenzulernen.
Dazu haben wir verschiedene Formen erprobt:
- Informationsstunden
- Projektwoche
- Einbindung in den Fachunterricht
Nährer Angaben finden sich auf der Seite Lerntechniken
am Abendgymnasium Viersen
Inhaltlich behandeln wir fachspezifische und methodische Techniken,
wie Lernkartei, Assoziationslernen,
Lernhemmungen, Prüfungsangst, Mitschreib- und Lesetechniken,
Textarbeit, Referate erstellen u.a.. Auch
die die inneren und äußeren Rahmenbedingungen betreffenden
Aspekte, wie Motivation, Belohnung,
Zeitplanung, Arbeitsatmosphäre,Entspannungs- und Konzentrationsübungen
usw. werden bearbeitet.
Gezieltes Wiederholen bildet die Grundlage für effektives Lernen.
Die Lernkartei besteht aus verschiedenen Fächern, in denen
die Karteikarten mit den zu lernenden Vokabeln
oder Begriffen je nach Behaltensleistung eingeordnet werden.
So sollen die Karten im ersten Abschnitt täglich wiederholt
werden, im zweiten Abschnitt z.B. jeden 3. Tag,
im nächsten 1 x pro Woche, dann 1 x pro Monat usw. Wenn eine
Vokabel bei der Wiederholung gewusst wurde,
kommt die entsprechende Karte in den nächsten Abschnitt,
so dass sie in größerem Abstand wiederholt wird,
wenn sie nicht richtig gewusst wurde, muss sie in den ersten Abschnitt
zurück, damit sie wieder intensiv geübt wird.
Die Ergebnisse der neueren Gehirnforschung haben bestätigt,
dass eine Information am besten im Gehirn verankert wird,
wenn bei der Speicherung möglichst viele Verknüpfungen
hergestellt wurden.
Das bedeutet für das Lernen, dass möglichst alle
Eingangskanäle (visuell, auditiv, haptisch nach F.Vester),
zumindest
aber der für den eigenen Lerntyp entscheidende, eingesetzt
werden. Mit Hilfe entsprechender Lerntypentests kann
man seine Präferenzen herausfinden.
Außerdem können Assoziationen zu bestimmten Begriffen
beim Vokabellernen hilfreich sein, z.B. kann man das
lateinische Wort pendere mit einem Pendel assoziieren und sich
so seine Bedeutung besser merken. Auch witzige
Assoziationen oder Eselsbrücken erleichtern das Behalten.
In diesen Zusammenhang gehört auch die von SchauspielerInnen
angewendete Loci-Methode, die den Lernstoff mit
bestimmten räumlichen Orten verknüpft.
Wichtige Ergebnisse der Lernforschung sind Erkenntnisse zu Lernhemmungen.
Es soll z.B. nicht Ähnliches nacheinander gelernt werden,
um Überlagerungen zu vermeiden
(z.B. spanische und portugiesische Vokabeln).
Auch Überlernen, d.h. zu intensives Lernen vor Klausuren,
oder aber Neues erst kurz vor der Prüfung lernen,
kann den Zugriff auf bereits Gelerntes blockieren.
In diesem Zusammenhang sind auch Lernplateaus, Zeiten, in denen
anscheinend kein neuer Stoff mehr gelernt wird, wichtig.
Während des Verarbeitungsprozesses des Gehirns kann neues
Wissen scheinbar nicht mehr gespeichert werden.
Der alte Stoff muss sich erst setzen, bevor sozusagen eine neue
Schublade im Gehirn geöffnet und gefüllt werden kann.
Das Wissen muss strukturiert werden, um später besser darauf
zugreifen zu können.
Dies ist das A und O beim Lernen am Abendgymnasium, denn gerade
die Zeit zum Lernen ist ein knappes Gut.
Umso wichtiger ist ein gutes Zeitmanagement. Dazu gehören
eine straffe Organisation, das Setzen von Prioritäten
und Selbstdisziplin.
Probate Mittel sind Wochen- und Tagespläne, in denen feste
Zeiten für Beruf, Freunde und Familie und das
Lernen vorgesehen sind. Das Aufspüren von sogenannten Zeitfallen
(trödeln und klönen, wenn man es eigentlich
gar nicht will, unnötige, doppelte Wege, usw) kann bei der
Organisation und Entwicklung der Selbstdisziplin helfen.
Lernen sollte nicht unmittelbar vor der Klausur beginnen, denn
dann wird der Stoff nicht wirklich gelernt, da die
Verknüpfungen im Langzeitgedächtnis fehlen. Besser sind
eine geplante Klausurvorbereitung und kontinuierliches,
unterrichtsbegleitendes Arbeiten, was auch positive Auswirkungen
auf die sonstige Mitarbeit hat.
In diesem Zusammenhang sind auch richtig geplante Pausen wichtig,
denn die Konzentration kann nicht über
Stunden hinweg aufrecht erhalten werden. Minipausen sind ebenso
einzuplanen, bzw zuzulassen, wie größere
Erholungsphasen.
Konzentration und Lernbereitschaft sind am größten,
wenn der/die Lernende sich wohl fühlt und an einem
speziell fürs Lernen reservierten Platz arbeitet, sich also
selber konditioniert.
Stress wirkt sich auf die Lernleistung sehr negativ aus. Es
ist besser, z.B. erst seine Wut und seinen Ärger
beim Joggen los zu werden und sich danach an den Schreibtisch
zu setzen.
Auch Störungen, z.B. durch das Telefon, sollten möglichst
ausgeschaltet werden, um die Konzentrationsleistung
nicht zu mindern (z.B. Freunden Telefonzeiten angeben, Anrufbeantworter
einschalten).
Entspannungs- und Konzentrationsübungen
Meditationskassetten, autogenes Training, bewusste Muskelan-
und -entspannung, kinesiologische Übungen
sind einige der Techniken, die am Abendgymnasium in Viersen vorgestellt
werden, um die Lernkapazität besser
ausschöpfen zu können.
Diskussionsbeiträge bitte an gisela@delfs-swora.de schicken.
erstellt: 24.2.2004
aktualisiert: 25.9.2007